Katharina adlergleich

Katharina adlergleich
Vergiss nicht, dass du Flügel hast ...

Samstag, 28. April 2012

... sie bekommen Flügel wie Adler!

„Die aber, die dem Herrn vertrauen, schöpfen neue Kraft, sie bekommen Flügel wie Adler.“ (Jes 40, 31) Das steht in der Bibel. Und Vertrauen, das ist eine Haltung, die Katharina Kasper prägte und auszeichnete, felsenfestes Vertrauen auf den Herrn.

Heute möchte ich ein Beispiel aus ihrem Leben herausgreifen. Da ist der Bau des ersten kleinen Häuschens. Die ersten jungen Frauen haben sich Katharina angeschlossen. Sehr schnell zeigt sich, dass die Gruppe einen Ort, einen Platz braucht, wo sie sich treffen kann, wo sie sich austauschen kann, wo sie in gewisser Weise zu Hause ist. Katharina hört in sich den Auftrag, ein Häuschen zu bauen. Aber Katharina ist arm. Sie hat nicht die nötigen Mittel; und dementsprechend hält ihre Mutter sie für verrückt. Aber Katharina weiß, dass diese Weisung von Gott kommt. Sie muss sie umsetzen und geht die Sache an.

In der Chronik von Schwester M. Beata Breidenstein ist festgehalten:

Das erste klösterchen

„Im Monat März 1847 wurde mit dem Hausbau begonnen, welches aus 3 Zimmern bestehen sollte und einem kleinen Holz- und Ökonomiegebäude. Die Leitung des Baues übernahmen Herr Johann Syri und Christian Paulus, damaliger Bürgermeister von Dernbach. Diese beiden Herren, sowie die Leute in der Gemeinde waren der Meinung, ich hätte Geld genug in Händen, um alle Baukosten zu bestreiten. Ich konnte nun nicht rund heraussagen, ich hätte nichts für den Anfang, sonst hätten dieselben mich nicht unterstützt, und die Arbeitsleute hätten nicht den Mut gehabt, den Bau zu beginnen. Ich hielt mich in dieser Beziehung ruhig im Vertrauen auf den höchsten Herrn, dem ja alle Mittel zu Gebote stehen. Ich betete aber viel und ließ für dieses Anliegen beten; empfahl die ganze Sache Gott, da ich nicht zweifeln konnte, dass sie von Ihm ausgegangen sei. Der lieben Mutter Gottes, dem hl. Joseph, allen hl. Engeln und Heiligen empfahl ich die Sache und rief sie als Fürbitter an.

`Gottes heiliger Wille geschehe jetzt beim Anfange und bis zum Ende so vollkommen, wie es von meinem Herrn und Gott gewollt ist; Du allein, o mein Gott, sollst der Leiter und Regierer sein.´ Diesen Grundsatz musste ich felsenfest halten und konnte und durfte keinen Augenblick denselben unbeachtet lassen.“ (S. 1-2)


Katharinas Vertrauen auf Gott macht sie ruhig und gelassen – verleiht ihr Flügel wie Adler -, so dass sie sagen kann: „Der liebe Gott ließ mich nun einerseits meine Not recht empfinden und andererseits half er mir so sichtbarlich.“ (Chronik, S.2) Das Häuschen entsteht, alles Geld wird immer pünktlich gezahlt, und alle Beteiligten sind zufrieden und stolz.


Wir haben – wie Katharina – allen Grund, Vertrauen zu haben in unseren Gott, der aus Liebe zu uns in den Tod gegangen und auferstanden ist, damit wir das Leben in Fülle haben. Ich glaube, wir ahnen nicht einmal, was Er mit und für uns tun würde, wenn wir uns Ihm im Vertrauen ganz überließen.
Versuchen wir es doch einfach mal!
STH





Samstag, 21. April 2012

"Katharina Kasper - eine Heilige für heute"

Erinnern Sie sich? Am 16. April war der Gedenktag der Seligsprechung Katharina Kaspers. Und den Tag haben wir groß gefeiert – als „Begegnung im Kloster“. So wollen wir dieses Jahr alle Feste der Gemeinschaft feiern und einladen, wer auch immer Interesse an Katharina hat – oder an einer Begegnung im Kloster.

„Katharina Kasper – eine Heilige für heute“ – das war das Thema eines kurzen Referates von Pater Rainer Berndt SJ, das am Anfang des Tages stand. Fesselnd und beeindruckend waren die Gedanken, mit denen er uns allen - den Schwestern und Freunden der Seligen des Westerwaldes und des Bistums Limburg - die Bedeutung verdeutlichte, die Katharina Kasper für die Kirche heute hat. Dabei ging er vor allem ein auf Artikel 5 von „Lumen Gentium“.

Nach dem gemeinsamen Mittagsgebet wurde zu Mittag gegessen – Westerwälder Kartoffelsuppe und Katharina-Kasper-Brot. Später wurde der Film über die Seligsprechung gezeigt. Da kamen noch viele Dernbacher, die morgens noch nicht da waren, und viele Erinnerungen an das Ereignis vor 34 Jahren wurden wach, die nach dem Film lebhaft ausgetauscht wurden.
Es gab anschließend verschiedene Möglichkeiten der Begegnung: Anbetung in der Klosterkirche, ein Gang zum Heilborn oder auch Gespräche mit den Schwestern.

Der geschmückte Sarkophag der Seligen Katharina Kasper
Höhepunkt des Tages war die festlich gestaltete Eucharistiefeier am Abend. Im Foyer des Mutterhauses unter dem Bild der Seligsprechung begann der Gottesdienst mit einer Lichterprozession. Dabei sangen wir die Litanei zur seligen Katharina Kasper. Die Klosterkirche war rappelvoll. Herrlich! Pater Berndt, der zelebrierte, hatte viele aufmerksame Zuhörer, als er von den Anwesenden als „Familie Maria Katharina Kaspers“ sprach – ein genialer Gedanke! Die Familienzugehörigkeit zu Katharina fordert allerdings Konsequenzen für das eigene Leben.

Dieser Tag war ein gelungener Tag, der alle froh machte – Schwestern und Gäste. Schon jetzt laden wir herzlich ein zur nächsten „Begegnung im Kloster“ am 26. Mai. Dann feiern wir den Geburtstag Katharina Kaspers.

Katharina Kasper, eine Heilige für heute. Ja, sie zeigt uns, wie man – auch heute! – als Christ Jesus Christus nachfolgen kann. Vor allem zeigt sie uns, dass das geht und dass es zu einem erfüllten Leben führt.
(STH)


Samstag, 14. April 2012

16. April 1978

Als ich vor einigen Jahren in Ottmaring, dem ökumenischen Zentrum der Fokolare, Exerzitien machte, fragte mich ein Einheimischer nach der Gründerin unserer Gemeinschaft. Voller Begeisterung erzählte ich von Katharina Kasper, und natürlich erzählte ich auch, dass sie seliggesprochen worden ist. Das etwas süffisante Lächeln meines Gegenübers veranlasste mich, schnell hinzufügen: „1978 unter Paul VI.“ Wirklich veränderte sich sein Gesichtsausdruck und er bemerkte: „Dann ist das ja etwas Besonderes!“
Nun, für uns wäre es auch etwas Besonderes gewesen, wenn sie unter Johannes Paul II. seliggesprochen worden wäre.

Diese Selig- oder Heiligsprechung der Kirche braucht ja nicht die betreffende Person. Wichtig ist die Selig- oder Heiligsprechung für die Gemeinschaft der Kirche, für die Glaubenden, denen diese Selige, dieser Heilige etwas bedeuten. Sie werden legitimiert und bestätigt darin, dass sie diesen Menschen anrufen, ihn um Hilfe bitten dürfen.

Nun, Katharina Kasper wurde also am 16. April 1978 von Papst Paul VI. im Petersdom seliggesprochen. Auch nach 34 Jahren geht der damalige Gottesdienst noch unter die Haut. Und was waren da für Menschen! Halb Dernbach, nein, das halbe Bistum hatte sich in Rom eingefunden. Und ganz ehrlich: wenn man den Film mal anschaut – zumal wenn man wie ich nicht selbst dabei war -, dann muss man schwer schlucken bei den entscheidenden Worten des Papstes.

Das Bild Maria Katharina Kaspers,
das nach der Seligsprechung von der Lodgia des Petersdomes hing
„Nach der Beratung mit der Heiligen Kongregation für Selig-und Heiligsprechungen erfüllen wir die Bitte unseres Bruders Wilhelm Kempf, des Bischofs von Limburg, vieler anderer Brüder im Bischofsamt sowie zahlreicher Christgläubiger und gestatten kraft unserer Apostolischen Autorität, dass die Ehrwürdige Dienerin Gottes, Maria Katharina Kasper, künftig Selige genannt wird und ihr Fest alljährlich  am 01. Februar nach Maßgabe des Gesetzes an den hierfür vorgesehenen Orten und in entsprechender Weise gefeiert werden kann. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“

Mit der Seligsprechung ist eigentlich nur eine lokale Verehrung verbunden, d.h. hier konkret das Bistum Limburg. Aber das war ja deshalb schon nicht möglich, weil die Gemeinschaft der Armen Dienstmägde Jesu Christi schon damals eine internationale war. Und die Schwestern und Gläubigen in den Niederlanden, den USA, in England und Indien waren ja auch glücklich über die Seligsprechung und wollten ihre Katharina feiern.

Jetzt feiern wir also den 34. Jahrestag der Seligsprechung. Zeit, um weiterzudenken. Das hat Franz-Peter Tebartz van-Elst, Bischof von Limburg, getan. Als er jetzt in Rom war, hat er mit Papst Benedikt gesprochen wegen der Heiligsprechung Katharina Kaspers. Und der war sehr angetan von der Idee, ebenso die Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen, bei der der Bischof dann auch war. Allerdings muss noch ein Wunder her. Es gibt tausende von Wundern, die Katharina wirkt. Aber es muss ein medizinisch nachweisbares sein.

Darf ich Sie bitten, mit uns um ein Wunder zu beten? Katharina Kasper ist ein Geschenk für Kirche und Welt. Sie muss wieder neu in das Bewusstsein der Gläubigen gerufen werden.
STH

Samstag, 7. April 2012

Frohe Ostern!

„Du bist des Himmels Schlüssel, du schließest auf das Leben, das uns durch dich gegeben.“ Kennen Sie diese Liedstrophe? Es ist die achte des Liedes Nr. 182 aus dem Gotteslob, in dem es um das Kreuz geht. Das Lied stammt aus dem Jahre 1600. Vielleicht hat Katharina Kasper dieses Lied auch gekannt und gerade diese Strophe besonders gern gesungen. Denn in den „schönen Himmel“ kommen, wollte sie auf jeden Fall. Und dass der Weg dahin über das Ja zum Kreuz geht, das hat sie oft erfahren.

Für Katharina ist es ganz klar, dass das Kreuz zum Leben gehört – so wie es zum Leben Jesu gehört, so gehört es auch zu unserem Leben. Auferstehung können wir nur erleben, wenn wir das Kreuz erfahren haben. Den Sieg über Kreuz und Tod, den Sieg des Lebens können wir nur begreifen, wenn wir Kreuz und Tod gespürt haben. Dann ist auch  - wie es im Lied heißt – das Kreuz der Schlüssel zum Himmel.

Wenn Katharina vom Festgeheimnis spricht, dann gebraucht sie das Wort „Auferstehung“; und hochinteressant ist es, dass sie nie von der Auferstehung spricht, ohne auch das Kreuz zu erwähnen. Zum Beispiel schreibt sie: „Wir wollen in diesen Tagen besonders dem lieben Heiland folgen auf dem Weg des Kreuzes, damit wir auch eine freudige Auferstehung feiern können mit dem auferstandenen Heiland.“ (Brief 269)

Auferstehung – für Katharina bedeutet die: Gott sehen wie er ist. Und das ist Freude für sie, Glück. „Eine kurze Zeit gekämpft“ – also das Kreuz getragen – „und dafür ein unzerstörbares Glück in der Ewigkeit, in Gott und dem schönen Himmel.“ (Brief  10)

Diese Zuversicht wünsche ich Ihnen.
Ein frohes und gesegnetes Osterfest!
STH